Das Forum, bei welchem sich vor allem KapitalistInnen und PolitikerInnen aus aller Welt treffen, findet dieses Jahr zum 45. Mal statt. Seit Jahren bemüht sich das WEF Lösungen für die ökonomische, politische und gesellschaftliche Krise des kapitalistischen Systems zu erörtern. Dieses Jahr sehen sie ihre Aufgabe darin sich im „neuen globalen Kontext“ zurecht zu finden und ihre Strategien den neuen Verhältnissen anzupassen. Dieser neue globale Kontext besteht für sie aus tiefgreifenden politischen, wirtschaftlichen, sozialen und vor allem technologischen Veränderungen, und nicht zuletzt stellen sie fest, dass die Ära der ökonomischen Integration und internationalen Partnerschaft nach 1989 (Zusammenbruch der Sowjet-Union und der Anschluss der DDR an die BRD) vorüber sei und darum das Klima für Profit sich verschärft habe.
Unterschiedliche Kapital-Fraktionen
Das offizielle Thema heisst dieses Jahr „Der neue globale Kontext“. Schon letztes Jahr setzten die OrganisatorInnen sich mit verschiedenen globalen Veränderungen auseinander, mit der „Umgestaltung der Welt“. Die Krisen vermehren sich, zu den anhaltenden kommen neuen Kriege hinzu. Und wo es Krisen und Kriege gibt, treten verschiedene Interessen auf, die nicht vollständig zu vereinen sind. Das WEF versucht jedoch, dem entgegenzuwirken, um den Schaden von Konflikten unter den Mächtigen in Grenzen zu halten. Der Dialog wird propagiert, es sollen alle Parteien an einen Tisch gebracht werden, um die Probleme zu lösen. Was auch immer am WEF geplant, besprochen und beschlossen wird ist jedoch immer eine Verbesserung für die Herrschenden und eine Verschlechterung für die Unterdrückten. Sowohl die Lösungen der ersteren als auch ihre Hilflosigkeit der letzteren angesichts der Krise bedeuten verschärfte Ausbeutung und Barbarei.
Das Problem ist das WEF, das Problem ist der Kapitalismus
Nicht nur Konflikte zwischen Staaten wie Israel-Palästina oder Ukraine-Russland, sondern auch globale Probleme wie „Die Ausweitung der Einkommensungleichheit“ und „Dauerhafte strukturelle Arbeitslosigkeit“ stehen auf dem Programm der WEF-TeilnehmerInnen. Diese beiden „Top Trends“ stehen dieses Jahr auf den Plätzen zwei und drei. Dass gerade das WEF diese Probleme lösen will, ist blanker Hohn. Das WEF kann für die Probleme der Welt keine Lösungen finden: Die unterschiedlichen Interessen der Akteure sind niemals vollständig zu vereinen – egal was die Apologeten des Kapitals und seiner Fraktionen behaupten. Es ist klar: Das Problem ist der Kapitalismus. Und das WEF ist Bestandteil dieses Systems, dass wir negieren.
Insofern kann es für uns nur eines geben: Die verschiedenen Kämpfe, die sich der Ausbeutung und dem Kapitalismus, Imperialismus, Kolonialismus und den reaktionären/rechten Kräften und Auswirkungen der Krise entgegenstellen, zu unterstützen und sie mit einer revolutionären antikapitalistischen Perspektive zu verbinden.
Kapitalismus abschaffen – WEF angreifen!