Wie jedes Jahr organisiert das Revolutionäre Bündnis wieder vor dem 1. Mai ein Politwochenende auf dem Kanzleiareal in Zürich. Am 27. und 28. April gibt es neben Veranstaltungen jeweils Essen, Infostände und Infozelte. Dieses Jahr bieten wir insbesondere ein Zelt mit ausführlichen Informationen zu Rojava, einen politischen Paint-Ball-Stand und im Zusammenhang mit der Veranstaltung zur Antifa-Selbstverteidigung ein Probe-Training.
Samstag, 27. April:
14:00: Einleitung und Begrüssung
14:30: Knocking out Fascism: The Red Gym Movement
Die radikale Rechte schlägt immer selbstbewusster zu: eine logische Konsequenz ihres vertieften Engagements in der Kampfsportszene. So gibt es Kampfsportseminare, -verbände und -turniere, die ausschliesslich diese Szene bedienen. Eine mögliche Antwort auf diese Entwicklung bietet die britische Red Gym Bewegung, die aktiv revolutionäre Politik mit offensivem Kampfsport verwebt. Ein Aktivist des aus VICE bekannten Left Hook Gym berichtet von der Entstehung der Bewegung und der Notwendigkeit einer schlagkräftigen radikalen Linken. In diesem Rahmen wird auch ein Probe-Training am Politwochenende angeboten.
16:30: Putschversuch: Monroe und Venezuela
In den vergangenen Monaten haben die USA ihre Putschbemühungen in Venezuela intensiviert. Sie trachten danach, ihren Hinterhof wieder stärker in den Griff zu kriegen. Das hat viel mit Kapital und Politik zu tun sowie damit, dass in Venezuela emanzipatorische Entwicklungen von unten laufen. Die aktuelle Bedrohung ist damit Teil einer langen und blutigen Geschichte des US-Imperialismus. Wir sprechen mit einem Genossen des Zentralamerika-Sekretariats darüber – insbesondere auch darüber, dass es für linke Kräfte hier angesichts der Situation dort nur eines geben kann, nämlich die unbedingte Bekämpfung der US-Intervention.
19:00: Rojava: Revolution ist ein Prozess
Afrin-Besatzung, Zerschlagung des Kalifats, drohender Angriffskrieg durch das NATO-Land Türkei… die Situation in Rojava ist im Fluss. Revolutionäre Mobilmachung zwischen Selbstverteidigung und Verstärkung der revolutionären Errungenschaften? Mit der Veranstaltung setzen wir unsere vertiefte Auseinandersetzung mit Informationen aus erster Hand über eine der wichtigsten revolutionären Erfahrungen in der aktuellen Weltsituation fort. Welche Herausforderungen stellen sich aktuell? Tritt die Rojava-Revolution in eine neue Etappe?
Sonntag, 28. April:
14:00: Frauen*streik: Was tun? – Diskussion mit Genossinnen aus Deutschland und Baskenland
Die Kampagne zum Frauen*streik in der Schweiz gewinnt immer mehr an Fahrt und potenziert die allgemein erstarkende Frauenbewegung. Das Besondere am Frauen*streik ist das Zusammentreffen von Arbeitskämpfen mit der politischen Bewegung. Aus revolutionärer Perspektive stellen sich verschiedene Fragen: Was sind wirksame Streik- und Protestformen? Wie lässt sich der Frauen*streik mit einer antikapitalistischen Analyse und Praxis verbinden? Wie können wir als Revolutionärinnen unterstützend auf betriebliche Organisierungsversuche reagieren? Und welche Rückwirkung hat die Frauen*streikbewegung auf die revolutionäre Linke? Diese Fragen wird das revolutionäre Streikkollektiv Zürich zusammen mit einer Genossin des Streikkomitees Berlin und Genossinnen der Bewegung «bilgune feminista» aus dem Baskenland nachgehen. Dafür wird sie uns vom Frauen*streik am 8. März, ihren Aktionen, Erfolgen, Schwierigkeiten und Perspektiven berichten.
16:00: Umweltzerstörung, Klimakrise und Widerstand: Erfahrungen aus den Philippinen
Die ökologische Krise ist eine globale Krise. Es gibt kein Land, das nicht in irgendeiner Form davon betroffen wäre. In den Philippinen zeigt sich der Klimawandel beispielsweise in der Zunahme an Stürmen und Überschwemmungen. Wer es sich leisten kann, zieht in gesicherte Gegenden. Wem das Geld fehlt, bekommt die volle Härte der Klimaveränderung zu spüren. Dem hinzu kommt die rücksichtslose kapitalistische Naturausbeutung. Auch Schweizer Konzere mischen mit, wenn es in den Philippinen darum geht, die Natur und ihre Ressourcen auszubeuten, zum Beipiel im Bergbau. Dagegen formiert sich seit Jahrzehnten Widerstand. Ein Vertreter von IBON International, eine internationale Organisation aus den Phillipinen, berichtet von der Bedeutung der globalen ökologischen Krise und ihren kapitalistischen Ursachen wie auch von Widerstandsstrategien und ökologischen und sozialen Perspektiven.
18:30: Gilets Jaunes: Verlagerung eines Klassenkampfes auf die Strasse
Die Bewegung der Gelbwesten dauert mittlerweile sechs Monate an. So setzen wir die Diskussionen mit Gästen von der Alternative Libertaire aus Paris und der Jeunes Révolutionnaires aus Toulouse aus Frankreich vom Anti-WEF-Winterquartiert fort. Es ist Zeit diese Bewegung in einem grösseren Kontext zu verstehen. Wir wollen versuchen die Kämpfe der Gelbwesten anhand ihrer ökonomischer, politischer und historischer Bedeutung zu untersuchen. Wir wollen herausfinden wie sich diese Bewegung politisch und von der Klassenzusammensetzung her entwickelt hat. Diese und andere Fragen, wie die Aufgaben und Schwierigkeiten der revolutionären Linken in dieser Bewegung zu intervenieren, diskutieren wir wieder zusammen.